William Faulkner / Absalom, Absalom! Aus dem Amerikanischen übersetzt und kommentiert von Günter Plessow

Faulkner

William Faulkner. Vielen gilt er als der amerikanische Romancier des 20. Jahrhunderts. Übersetzungen seines Werkes erschienen zuerst im Rowohlt Verlag in Berlin, dann in der Schweiz beim heute unbekannten Fretz & Wasmuth Verlag.  Heinrich Maria Ledig Rowohlt zeichnet in einem Spiegel-Artikel von 1961 die vielen Umwege der Faulkner-Edition im deutschsprachigen Raum nach: „Bei den professionellen Beobachtern des deutschen Büchermarkts hat denn auch diese sinnwidrige Art der Faulkner-Edition über Jahre hinweg immer wieder Proteste provoziert. Häufigster Vorwurf: Die kommentarlos unsystematische Erscheinungsweise mache es dem Leser unmöglich, die ohnehin schwer lesbaren Romane richtig zu verstehen.“ Der heutige Leser ist noch schlechter dran: Er kann Faulkners Bücher auf Deutsch nicht einmal mehr lesen, viele der Übertragungen sind heute nicht mehr erhältlich, und Bemühungen, ältere und überlebte Übersetzungen durch neue zu ersetzen, werden von den Verlagen ignoriert. So versucht Günter Plessow seit längerem erfolglos, seine Neuübersetzung von „Absalom, Absalom!“, aus Lust an Faulkners Sprache in jahrelanger Kleinarbeit entstanden,  zu veröffentlichen: von Rowohlt ist nicht einmal Antwort zu erhalten, die Übersetzung bleibt blockiert, die Rechte daran verschimmeln im Keller. Zumindest der Beginn von „Absalom, Absalom!“, in der Übersetzung und mit einem Kommentar von Günter Plessow, kann jetzt in der ersten Mütze gelesen werden: „ „Ja, M’m“, sagte Quentin.“ Eine Fortsetzung der Veröffentlichung, geplant für die folgenden Mützen, scheitert leider, zu groß ist die Furcht vor Ärger. Dabei, lieber Rowohlt Verlag, wäre nur zu gewinnen: die Pflege des Namens von Autor und Verlag, und wenn nicht pekuniärer Verdienst (aber warum auch nicht?), so doch wenigstens die Freude vieler neuer Leser. Das müsste es doch wert sein.